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Konzept

Auf den nächsten Seiten präsentiere ich meinen aktuellen Röhrenverstärker zusammen mit den Lautsprechern und der restlichen Anlage.

Röhrenverstärker stellen für mich eine ganz besondere Faszination dar. Deshalb entschloss ich mich vor vielen Jahren, Röhrenverstärker selber zu bauen, da die kommerziell erhältlichen entweder zu teuer waren und auch nicht meinen Vorstellungen entsprachen. Nach zahlreichen Gegentaktverstärkern bin ich dann zum Bau von Eintaktverstärkern übergegangen, die mich restlos überzeugt haben. Der erste Eintaktröhrenverstärker war für mich eine Offenbarung für das Musikhören. Die Durchhörbarkeit und die feinen Details sind viel präsenter, der Fluß bleibt erhalten und die Musik klang endlich nach Musik. Die Aussage des "ersten sauberen Watts" ist wirklich zutreffend. Dies ist für mich weitaus wichtiger als eine hohe Ausgangsleistung. Bei einigermaßen wirkungsgradstarken Lautsprechern bleibt die Leistung meistens deutlich unter einem Watt. Und wenn es mal lauter sein muß, dann reichen 10 Watt immer noch völlig aus. Ganz wichtig hat sich dabei das Fehlen von Störgeräuschen herausgestellt. Jeglicher Brumm oder auch Rauschen ist zu vermeiden. Diese Störgeräusche verhindern, daß man sich in die Musik hineinfallen lassen kann; man bleibt dann an der Oberfläche kleben und eine gewisse Nervosität stellt sich ein. Ebenso werden feine Nuancen durch diese Störgeräusche überdeckt.

Mein Röhrenverstärker ist ohne Über-alles-Gegenkopplungsschleife ausgelegt, auch weil die Röhre immer noch das linearste verstärkende aktive Bauteil ist. Ich habe damit keine Nachteile, sondern lediglich Vorteile festgestellt. Dazu gibt es auch von Peter Baxandall und Nelson Pass Untersuchungen, die zeigen, daß wenn möglichst wenig höherkomponentiger Klirr vorhanden sein soll, entweder keine oder sehr viel negative Gegenkopplung vorhanden sein muß und durch das Einfügen der Gegenkopplung die Komplexität des Klirrspektrums steigt. Zudem ermöglicht der Aufbau ohne Über-alles-Gegenkopplung einen zweistufigen Aufbau, d.h. die sonst übliche Treiberstufe kann entfallen. Je weniger verstärkende Stufen benötigt werden, umso besser, da jedes Bauteil wiederum seine Auswirkungen auf den Klang hat. Damit dies insgesamt gut und ohne Störgeräusche funktioniert, muß die Schaltung sauber ausgelegt werden, vor allem das Netzeil muß sehr brumm- und rauscharme Spannungen bereitstellen.
Als Röhren verwende ich Trioden oder als Trioden verschaltete Leistungspentoden. Die als Trioden beschalteten Pentoden besitzen den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Leistungstrioden, daß sie eine hohe Steilheit und einen hohen Verstärkungsfaktor bei gleichzeitig hoher Anodenverlustleistung und niedrigen Innenwiderständen aufweisen. Der Langzeitstabilität und der klanglichen Eigenschaften wegen liegen im Signalweg ausschließlich Folienkondensatoren mit niedrigem und über der geforderten Frequenz konstantem Verlustwinkel. Hierzu gehören auch relevante Teile des Netzteils.

Was sind es noch für Eigenschaften, die den Klang eines Röhrenverstärkers definieren?
Ausgehend von im Übertragungsbereich vorhandener Frequenzlinearität sollte der Verstärker möglichst wenig Klirr und Intermodulationsprodukte erzeugen und frei von TIM sein. Solange lediglich etwas harmonischer Klirr produziert wird, dessen Anteile unter der Hörschwelle liegen, ist dies nicht klangverschlechternd. Allerdings sollten die höheren harmonischen Anteile sehr gering bleiben, da diese mit zunehmender Ordnung und Intensität schnell störend wirken. Ebenso ist auch kein Verstärker losgelöst von der ihn umgebenden Wiedergabekette, sondern bildet vor allem mit den Lautsprechern ein System, das in der Summe dann wieder neue Eigenschaften als die der jeweiligen Einzelteile besitzt. Andere Eigenschaften abseits des Meßgeschehens am Normlastwiderstand sind schon schwieriger zu fassen. Warum klingt ein Verstärker trotz sehr guter Meßwerte trotzdem schlechter als ein anderer? Warum hört sich ein Verstärker trotz Linearität im System und niedrigsten Klirrwerten nicht wirklich gut an? Diese Fragen sind nicht so einfach zu beantworten. Vielmehr ist es auch nicht immer nötig, alles mit Zahlen belegen zu können, das Ohr ist letztendlich der Richter.

Nicht zuletzt gefällt mir bei Röhrenverstärkern ein extravagantes Äußeres, wobei die Form der Funktion folgt. Das muß aber kein Gegensatz sein und ich hoffe, der neueste hier vorgestellte Eintaktverstärker zusammen mit den Lautsprechern kann dies unterstreichen. Ich beschränke mich auf dieser Seite jetzt immer auf das aktuellste Gerät; alle älteren Geräte waren nur der Weg bis hierher.
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